Zum 1. September 2025 hat das Amtsgericht Aachen die Eigenverwaltung für die NEAPCO Europe GmbH in Düren angeordnet und das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Geschäftsleitung und Sachwalter Dr. Claus-Peter Kruth bestätigen eine uneingeschränkte Weiterführung des Betriebs, die fristgemäße Selbstfinanzierung sämtlicher Lohn- und Gehaltszahlungen sowie einen fortlaufenden Investorenprozess. Durch das Verfahren entsteht zusätzlicher Spielraum für die geplante Restrukturierung. Andere Werksstandorte innerhalb der Unternehmensgruppe bleiben vollständig unberührt und operieren normal. Das schafft Planungssicherheit.
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Dr. Claus-Peter Kruth überwacht den Restrukturierungsprozess in Eigenverwaltung Aachen

Dr. Frank Kebekus, Generalbevollmächtigter NEAPCO Europe GmbH (Foto: Kanzlei Kebekus-Zimmermann)
Das Amtsgericht Aachen hat planmäßig den bisher geltenden Schutzschirm zurückgenommen und die Eigenverwaltung über die NEAPCO Europe GmbH verfügt. Dr. Claus-Peter Kruth von AndresPartner fungiert als Sachwalter und sichert im Restrukturierungsverfahren die Rechte der Gläubiger. Laut Aussage von Geschäftsführer Frank Lamberty laufen Produktion, Logistik und Kundenbetreuung ungeachtet der Insolvenzeröffnung stabil weiter. Das ermöglicht effiziente, transparente und kundenfokussierte Abläufe im Rahmen zahlloser laufender Geschäftsprozesse sowie eine sichere, verlässliche, regelkonforme, qualitätsorientierte Leistungserbringung.
Unternehmensqualität bleibt stabil, Belegschaft garantiert konstante Lieferfähigkeit trotz Insolvenz
Trotz laufender Insolvenzmaßnahmen sichert die gesamte Belegschaft täglich durch koordinierte Schichtpläne und routinierte Produktionsabläufe eine pünktliche und fachgerechte Auslieferung aller Produkte. Geschäftsführer Lamberty versichert, dass weder Qualitätssicherung noch Lieferperformance von dem Verfahren betroffen sind. Diese Kontinuität stärkt das Vertrauen der Partner in die Leistungsfähigkeit des Unternehmens und verbessert zugleich die Position in Gesprächen mit Gläubigern und Kunden, um nachhaltige Vereinbarungen und zukünftige Kooperationen vorzubereiten. Sie verdeutlicht die finanzielle Stabilität dauerhaft.
Insolvenzverfahren finanziell unbelastet durch erwirtschaftete Löhne von 500 Mitarbeitern
Dr. Jürgen Liermann erläutert, dass im Rahmen des eröffneten Eigenverwaltungsverfahrens sämtliche Löhne und Gehälter der rund 500 Beschäftigten vollständig durch die laufenden Betriebserträge finanziert werden. Auf diese Weise bleibt das Insolvenzgericht administrativ außen vor und die Insolvenzverwaltung wird nicht zusätzlich belastet. Durch diese interne Finanzierungsstrategie wird eine stabile Liquiditätsbasis geschaffen, die es erlaubt, den operativen Ablauf reibungslos fortzuführen und die Beschäftigungssicherheit gesamtheitlich zu gewährleisten. planvoll, transparent, effizient und verantwortungsbewusst langfristig.
Parallel zu Gläubigergesprächen läuft strategischer Investorenprozess für Dürener Arbeitsplatzerhalt
Dr. Frank Kebekus, Restrukturierungsexperte aus Düsseldorf, erläutert, dass neben der Abstimmung mit Gläubigern ein gezielter Investorenprozess initiiert wurde. Dies erfolgt mit dem Ziel, einen passenden strategischen Käufer für das Werk in Düren zu finden. Durch diese parallele Vorgehensweise lassen sich möglichst viele Arbeitsplätze am Standort erhalten und bestehende Fertigungskapazitäten sichern. Der Ansatz soll den Betriebsablauf unterstützen und die Sanierungsziele miteinander kombinieren. Er betont deutlich die notwendige Transparenz für alle Beteiligten.
Nicht betroffene NEAPCO Werke weltweit setzen regulären Betrieb fort
Im eröffneten Eigenverwaltungsverfahren ist einzig die NEAPCO Europe GmbH am Standort Düren involviert. Kein anderes Mitglied der NEAPCO Gruppe in Europa, Asien Nordamerika fällt unter diese Maßnahme. Diese Gesellschaften bleiben vom Verfahren ausgenommen, führen ihre Fertigung, Montage und Logistik ohne Unterbrechung uneingeschränkt fortführen und sichern so ihre Lieferketten. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die internationale Präsenz und die Kundenbeziehungen der Restkonzerne stabil bleiben. Zusätzlich agieren sie weiterhin äußerst erfolgreich.
NEAPCO Europe GmbH Düren prägt globalen Automobilmarkt seit 1968
Die NEAPCO Europe GmbH in Düren steht seit ihrer Gründung 1968 für eine kontinuierliche Weiterentwicklung in der Automobilzulieferindustrie. Mehr als fünfzig Jahre Erfahrung in der Serienfertigung von Kardanwellen, Halbwellen und Differentialkomponenten bilden die Basis für den erfolgreichen Übergang in die Ära der Elektromobilität. Durch gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung, flexible Produktionsstrukturen und enge Zusammenarbeit mit OEMs gelingt es dem Unternehmen, innovative Antriebslösungen für konventionelle und elektrische Fahrzeuge effizient bereitzustellen.
NEAPCO Deutschlands innovatives Portfolio umfasst Kardanwellen, Halbwellen, Druckgussteile, Differentiale
Als erfahrener Fahrzeugkomponentenzulieferer produziert NEAPCO Deutschland seit Jahrzehnten Kardanwellen, langlebige Halbwellen, moderne Druckgussteile sowie Differentialaggregate für diverse Automobilanwendungen. Zusätzlich übernahm das Unternehmen als OEM-Auftragsfertiger das Projektmanagement und die Serienfertigung für Elektrozustellfahrzeuge, darunter die frühere StreetScooter-Flotte in Kooperation mit e.Volution. Vor dieser Zusammenarbeit unterstützte NEAPCO die B-ON Mobilitätsinitiative mit präzisen Bauteilen. Diese Kombination aus mechanischer Prozesstechnologie und eMobility-Know-how unterstreicht die Innovationskraft und Flexibilität des Unternehmens. Die Fertigungsstätten entsprechen strengen internationalen Automobilstandards.
Kostendruck und Kundenverlust beschleunigen radikale strategische Neuausrichtung angestammter Antriebswellenproduktion
Die angestammte Herstellung von Antriebs- und Halbwellen steht vor einem fundamentalen Strukturwandel: Kostendruck durch globalen Wettbewerb zwingt zu laufenden Effizienzoptimierungen im Produktionsprozess. Unterdessen hat der sukzessive Wechsel der Automobilindustrie hin zu batterieelektrischen Antrieben zum Verlust etablierter Abnehmer geführt. Vor diesem Hintergrund investiert das Unternehmen in Forschungs- und Entwicklungsprojekte, um alternative Leichtbaukomponenten zu entwickeln, digitale Fertigungslösungen zu integrieren und so die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Skalierbar flexibel ressourceneffizient marktgerecht zukunftsfähig strategisch.
Umsatz von 80 Millionen Euro stärkt Verhandlungsposition gegenüber Investoren
Die konsolidierten Umsatzzahlen der NEAPCO Europe GmbH lagen in den zurückliegenden Jahren bei durchschnittlich etwa 80 Millionen Euro jährlich. Durch diese solide Ertragsstruktur verschaffen sich die Geschäftsführung und potenzielle Investoren eine objektive Bewertungsgrundlage. Gläubiger erhalten durch diese transparent aufgeführten Zahlen zusätzliche Sicherheit. Die verlässliche Umsatzhistorie dient als Schlüsselindikator für rentable Geschäftsausrichtung und verbessert die Chancen in Verhandlungen über Finanzierungsmaßnahmen sowie mögliche Beteiligungskonstellationen. Sie verdeutlicht damit direkt die Solidität des Geschäftsmodells.
Unbetroffene Standorte bleiben erhalten während NEAPCO Restrukturierung zielgerichtet vorangetrieben
Die Einführung der Eigenverwaltung ermöglicht NEAPCO Europe GmbH, den Produktions- und Lieferbetrieb ohne externe Eingriffe lückenlos fortzuführen. Durch die eigenständige Refinanzierung der Personalkosten bleibt die Belegschaft motiviert und der Marktauftritt konstant. Parallel gestützte Gespräche mit Investoren sollen strategische Partner finden, die den Standort Düren langfristig unterstützen. Gleichzeitig werden andere Werke klar abgegrenzt, wodurch die Restrukturierungsbemühungen fokussiert und die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Zudem fördert sie die Resilienz in Krisenzeiten dauerhaft.

